Geschichte

26.02.1992 In einer von Frau Wruck geleiteten Beratung entstand eine Grobkonzeption zur Schaffung einer Jugendbegegnungsstätte unter Trägerschaft des Kreis – Jugend - Ringes.

 

19.03.1992 Wurde diese an den Bürgermeister Herrn Poltersdorf übergeben.

 

03.02.1993 Mitarbeiter und Abgeordnete der Stadt sowie Jugendliche der Freizeitstätte

Bahnhofstraße besichtigten sieben Objekte in Eilenburg, um eine neue

Begegnungsstätte zu schaffen. Die bestehende Einrichtung in der Bahnhofstraße

wurde privatisiert, damit werden die Mietkosten zu hoch.

 

30.03.1993 Der Bürgermeister schlug als neue Freizeitstätte das Haus VI vor und verkündete die

Bereitschaft, dieses Objekt vom Bundesvermögensamt (BVA) zu erwerben.

 

22.06.1993 Zusage von Herrn Neugebauer (BVA), zum zweckgebundenen Kauf des Haus VI durch die Stadtverwaltung.

 

28.09.1993 Umfangreiche und aussagekräftige Konzeption zur Nutzung des Haus VI wurde durch Herrn Sperling erarbeitet, diese wurde im Dezember 1993 vom Kultusministerium Sachsen als förderungswürdig eingeschätzt.

 

10.11.1993 Es erfolgte die Übergabe des Objektes durch die BVA an die Stadtverwaltung.

 

01/1994 Teilübergabe (20% der Räume des Haus VI) an die DRK Jugend, Jugendliche arbeiteten selbst aktiv an der Entrümpelung und Ausgestaltung der Räume mit. Die Suche nach einem geeigneten Jugendtreff und die damit verbundenen Tiefschläge hatten nun endlich ein Ende.

 

22.03.1994 Das Jugendamt erarbeitete einen positive Stellungnahme zur Nutzungskonzeption.

 

1994 Neuwahlen im kommunalen Bereich fanden statt, Herr Wacker wurde Bürgermeister, Frau Wruck wurde Dezernentin des Sozialamtes und stellvertretende Bürgermeisterin.

 

24.09.1994 Die LVZ berichtete über die Nutzung der Räume durch das DRK unter provisorischen Bedingungen, 200.000 DM Fördermittel standen 1994 noch zur Verfügung (Fenster, Fußböden, Heizung, Sanitär)

 

03/1995 Die Stadtverwaltung übergab dem Verein FSV Rot/Schwarz per Mietvertrag zwei Räume zur Nutzung, es entstand ein selbstverwalteter Szene - Treff.

Im DRK Club wurden die Baumaßnahmen abgeschlossen, durch Trennwände entstanden vier Clubräume die durch die Jugendlichen ausgestaltet wurden.

Mit Veranstaltungen wie zum Beispiel Elterntreff mit Disco, Frühlingsfest, Gesprächsrunden und Fasching startete der Freizeittreff in die Jugendarbeit.

 

18.05.1995 Die Stadtverwaltung lud alle interessierten Vereine ein, um über die Nutzung des 

gesamten Hauses zu beraten. Bis zu diesen Zeitpunkt war kein freier Träger bereit, das 

gesamte Objekt zu übernehmen. Erschwert wurde die Jugendarbeit durch den 

ständigen Wechsel der Mitarbeiter, die alle über ABM oder § 249h beschäftigt waren.

 

04.11.1995 Die Landtagsabgeordnete Frau Pfeiffer besichtigte das Haus VI, informierte sich zum Stand der Vorbereitung und versprach, sich für die Umsetzung einzusetzen.

 

08.12.1995 Der Ende 1994 gegründete Stadt- Kinder- und Jugendrat (SKJR) rief eine Arbeitsgruppe zur Forcierung der Projekte ins Leben. Ergebnisse: Erarbeitung Gesamtkonzeption Haus VI, Satzung und Geschäftsordnung für Trägerverein, Gespräch mit Vertreter des BBJ Consult Chemnitz –Förderung über ESF.

 

1996 Die Freizeitstätte des DRK erhielt ihren Namen „FALLE-EB“ (Für ALLE Eilenburger), diesen Slogan wählten die Jugendlichen, der Name ist Programm.

 

28.03.1996 Der Landrat wurde von der DRK – Jugend zu einem Gespräch in das Haus VI eingeladen, er sagte hier seine vollste Unterstützung zu und wiederholte dies am 

 

16.04.1996 vor dem Kultur- und Sozialausschuss der Stadt.

 

30.05.1996 Bundesministerin Frau Claudia Nolte besuchte das Jugendhaus und stellte sich den Fragen der Jugendlichen und Bürger zur Jugendarbeit.

 

22.09.1996 Der JC „FALLE-EB“ lud die Fraktionschefs des Stadtrates ein, der Stadtjugendpfleger erklärte das Konzept, die Wünsche und Visionen der Jugendlichen.

 

06.12.1996 Schlagzeile in der LVZ: „Rechte Jugendliche stürmen linken Club in der Kranoldstraße, 

Polizei und „Soko Rex“ verhaften 12 Randalierer.“ Dieser Überfall blieb kein Einzelfall!!!

 

1996/97 Die Kellerräume des Hauses VI wurden in einer riesigen Eigenleistung der Jugendlichen des Vereins Rot/Schwarz um- und ausgebaut.

 

23.04.1997 Der Freizeittreff im Haus VI etablierte sich immer mehr bei den Jugendlichen. Der Verein Rot/Schwarz und der JC „FALLE EB“ veranstalteten ein Frühlingsfest mit tollen Angeboten.

 

03/1998 Offizielle Übergabe der ausgebauten Räumlichkeiten im Keller durch die Stadt an den 

FSV Rot/Schwarz Eilenburg. Zu diesem Anlass gratulierten unter anderen OBM Herr 

Wacker, Jugendamtsleiterin Frau Siegel und Roland Becker (Tankstellenpächter). Die 

Jugendlichen zogen aus der zweiten Etage in ihren neuen, größeren Jugendtreff und 

blieben weiterhin selbstverwaltet.

 

1998 Eine japanischen Jugendgruppe war zu Gast und zusammen mit der Kreissportjugend veranstaltete „FALLE EB“ einen Videoabend mit kulinarischen Speisen.

 

03/1998 Die frei gewordenen Räume in der 2. Etage des Hauses VI wurden von einer neuen

Clique genutzt. Der selbstverwaltete Hip/Hop Jugendclub EB TOWN wurde ins 

Leben gerufen.

 

1997 - 1999 Umbau und Ausbau der 1. Etage, neben Firmen werkelten die Jugendlichen des 

Beschäftigungsprojektes JUMP (Caritas) im Haus VI.

 

05/1999 Das erste Benefiz Open Air wurde am Haus VI von Rot/Schwarz e.V. und IG Bündel 

veranstaltet. Bei „Rock dem Hund“ ging der Erlös dieser Veranstaltung an das 

Eilenburger Tierheim. In den darauf folgenden Jahren fanden noch mehrere Benefiz – 

Konzerte statt, die Erlöse und Spenden flossen in verschiedene Projekte (zum Beispiel: Schule und Spielplatz in Rumänien).

 

05/1999 Der Boxsportverein Eilenburg e.V. zog in das Haus VI ein.

 

06/1999 Der erste Tag der offenen Tür sollte interessierte Bürger in das Haus VI locken, leider 

nahmen nur Wenige das Angebot war.

 

06/1999 Die Jugendclubs und Vereine des Hauses VI beteiligten sich mit verschiedenen 

Aktionen am Eilenburger Stadtfest. Besonders eindrucksvoll 

war der Wagenumzug als Protestaktion gegen die anhaltenden Kürzungen in der

Jugendarbeit.

 

1998/1999 Die Jungs und Mädels von „SPACE CLOUD“ sorgten unterm Dach für himmlischen Sound und Abwechslung.

 

07/2000 Die Jugendlichen vom JC EB TOWN gestalteten das Haus VI und dessen Räume mit verschiedenen Graffiti - Motiven. Auch in den folgenden Jahren fanden immer wieder Graffiti – Projekte statt.

 

2001 Kinder und Jugendliche des JC „FALLE EB“ halfen bei Müllbeseitigung im Stadtpark.

 

30.04.2001 Der Verein Rot/Schwarz erhielt von der Stadt einen Pachtvertrag für das Freigelände am Haus VI (Open Air- und Volleyballplatz).

 

12/2001 Ex – TON STEINE SCHERBEN (Neues Glas aus alten Scherben) gab ihr letztes Tour - Konzert im Haus VI - Eilenburg. 

 

13.08.2002 Die Jahrhundertflut der Mulde setzte fast ganz Eilenburg unter Wasser, im Haus VI 

stand im Keller für Wochen eine stinkende Brühe, teilweise konnte dieser für Monate 

nicht mehr für die Jugendarbeit genutzt werden. Auch die Räume in der 1. Etage 

wurden durch das Hochwasser verwüstet, das gesamte Haus wurde für Wochen 

lahm gelegt.

 

 

 Geschichtsabriss des Haus VI (Kasernengelände)

Nach dem Krieg wird Deutschland 1945 in 4 Besatzungszonen eingeteilt (Potsdamer Abkommen), 1949 entstehen die BRD und die DDR.

Beide Staaten bilden eigene militärische Streitkräfte, wobei in der DDR die NVA und in der BRD die Bundeswehr eingeführt wird. Die Auflösung der NVA erfolgt nach der Vereinigung von beiden Staaten 1989 / 1990 und somit endet auch die militärische Nutzung der Kaserne in Eilenburg.

 

 

Nach dem Abzug der Roten Armee (ca. 1956) erfolgt die Belegung der Kaserne durch die NVA.

Sie diente unter anderen als Unteroffiziersschule, Ausbildungsregiment und hatte spezielle Aufgaben im Funknetz der DDR.

Nach Auflösung der NVA dient die Kaserne als Kultur- und Verwaltungsbereich der Stadt Eilenburg und des Landkreises Delitzsch. 

So erhielt auch unser „Haus VI“ als Jugendhaus eine ausgezeichnete Basis.

 

Anfang 1916 Unterbringung der Truppen in der Kaserne

 

Nach Fertigstellung der Kaserne im Frühjahr 1916 befanden sich etwa 3200 Soldaten in Eilenburg

November 1918 Auflösung des Ersatzbataillons durch Annahme der Waffenstillstandsbedingung

 

01.11.1919 wurde Abwicklungsstelle mit dem Regiment in Torgau vereinigt

 

26.05.1919 Übernahme der Geschäfte des Garnisonkommandos durch die VI. Abteilung der 16. Reichswehrbrigade (Landesjägerkorps)

 

11.04.1920 Einzug der neuen Garnison des II. Bataillon- Jägerregiments Nr.: 31 in der Stärke von 15 Offizieren und 600 Mann

 

21.10.1920 Auflösung der Eilenburger Garnison

Herrichtung der Baracken zu Notwohnungen

Umfunktionierung der Mannschaftshäuser zu 103 Familienwohnungen

Die Offiziersspeiseanstalt fand als städtisches Verwaltungsgebäude Verwendung

Das Lazarettgebäude wurde von Reichsdirektion Halle gekauft

Das Staatsgebäude behielt der Preußischer Staat > Unterbringung von Zollamt und Katasteramt

 

 

Politische Situation:

 

1933 kommt Hitler mit der NSDAP an die Macht und kann schrittweise seine Kriegspläne verwirklichen. Am 01. September 1939 beginnt der II. Weltkrieg mit dem Überfall auf Polen.

Große Teile Europas werden zunächst von Deutschland und seinen Verbündeten besetzt. Jedoch kommt es 1942 / 1943 zu einer Wende (Stalingrad) und zwingt Deutschland zum Rückzug.

Dieser Krieg endet 1945 mit einer hohen Opferzahl und Zerstörung vieler Städte in Deutschland.

 

 

20.05.1921 Sicherheitspolizei verlässt Eilenburg

 

23.01.1922 Ankauf der Kaserne durch die Stadt für 2.000.000,- Mark

 

bis 1930 Baracken für Kranke, Verletzte, Soldaten & Minderbemittelte; wurden dann abgerissen 

 

1933 Entwickelte sich eine Widerstandsgruppe der KPD gegen die Nazidiktatur

 

1934 Im Frühjahr begannen Vorbereitungen für eine abermalige militärische Nutzung

 

1934 Im Herbst zog Heeresstandortverwaltung in Eilenburg ein

 

1934/35 Baufirma Franz Wendt aus Leipzig errichtete weitere Kasernengebäude 

 

ab 1935 Eilenburg wurde wieder Garnisonstadt

 

1935 Im Oktober zog II. Bataillon des Infanterie- Regiments 32 in die „Flandern- Kaserne“ ein

 

1935 Kaserne wurde als Übergangswohnungen genutzt

 

16.03.1935 Einführung der Wehrpflicht

 

02.07.1935 Eilenburg wurde Garnison, II. Bataillon des Infanterie - Regiments Nr. 32

 

1936 Gelände wurde von Wehrmacht übernommen

 

20.06.1937 Wurde ein Mahnmahl in der Kaserne erbaut, zur Erinnerung und Gedenken der Gefallenen des 4. Thüringischen - Infanterie - Regiments Nr. 72

 

Politische Situation

 

Deutschland führt mit seinen Verbündeten einen opferreichen Krieg gegen die halbe Welt. Zum Ende des Krieges muss Deutschland schließlich einen Waffenstillstand und 1919 dem Friedensvertrag von Versailles zustimmen. Neben großen Gebietsverlusten wird Deutschland offiziell auch militärisch entmachtet. Die Reichswehr (auf 100.000 Mann reduziert) steht unter internationaler Kontrolle.

 

 

01.10.1913 Einzug der Garnison III. Bataillon des 4. 

Thüringischen Infanterie Regiment Nr.:72

 

09.08.1914 Ausrücken der Garnison ins Feld

 

01.11.1915 Fertigstellung des Kasernenneubaus und Besetzung durch Ersatztruppenteile

 

09.11.1918 Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrats

 

23.12.1918 Rückkehr der Eilenburger Friedensgarnison aus dem Feld

 

21.03.1920 6. Abteilung des Landesjägerkorpes verlässt Eilenburg als Garnison

 

11.04.1920 II. Bataillon- Reichswehr- Jägerregiment 31 rückt in Eilenburg als Garnison ein

 

21.10.1920 Beginn der Auflösung der hiesigen Garnison

 

27.10.1920 Ein Offizier und zwanzig Sicherheitspolizisten treffen ein

 

31.10.1920 Einzug der 11. , 14. und 15. Sicherheitspolizei - Hundertschaften in Eilenburg, die für die Stadt, den Kreis Delitzsch sowie Nachbarstädte bestimmt sind die 11. Hundertschaft erhielt ihren Standort in Naumburg.

 

15.12.1920 Reste des Reichswehr- Ergänzungsbataillons verlassen die Stadt

 

1920 Umbau der Kaserne und Erstnutzung für Verwaltung und über 100 Wohnungen

 

1913 - 1918 Kasernenbau vor dem I. Weltkrieg durch das Kaiserreich.

 

1918 - 1933 Auflösung der Kaserne unter der Weimarer Republik. Umbau und Umnutzung in Wohnungen (für ca. 100 Familien) und Teile der Verwaltung zogen in die Gebäude.

 

1933 - 1945 Wieder Nutzung als Kaserne unter dem III. Reich. 

 

1945 - 1956 Siegermächte des II. Weltkrieges (hier die Rote Armee) nutzten die Kaserne.

 

1956 – 89 Nationale Volksarmee (NVA) der DDR nutzt das Gelände.

 

ab 1990 Zivile Nutzung, 1994 wird das Haus VI zum Jugendhaus umfunktioniert, mit kleinen Schritten bis 2005.

 

2002 Die Jahrhundertflut fügte dem Haus VI besonders im Kellerbereich und im Erdgeschoss erheblichen Schaden zu.